Einhorn gGmbH – ein Scheck für die eigene individuelle Unersetzlichkeit
Das englische Wort von Einhorn „Unicorn“ wird in der heutigen Jugendsprache, sehr oft gleichbedeutend mit dem Wort Unikat verwendet. Der Einrichtungsträger Einhorn gGmbH wählte den Namen für die Wohltätigkeitsarbeit damit sehr genau. Geschwister von geistig oder körperlich kranken Kindern, sollen lernen sich selbst zu schätzen und mehr für sich selbst tun. Nadine Gerlitz (Assistentin der Geschäftsleitung von KRYNOS, auf dem Foto rechts) konnte, als Botschafterin der Town & Country Stiftung, in dieser Woche einen 500 €uro-Scheck an Robert Heuer (Geschäftsführer, auf dem Foto links) für das neue und sehr spezielle Projekt „Geschwisterzeit“ übergeben.
Die Einhorn gGmbH gibt es nun schon seit 1999, zuerst als eingetragener Verein. Durch die Komplexität der Leistungsangebote wandelte sich der Verein nach 10 Jahren in die heutige Einhorn gGmbH (gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung) um. Die Gesellschaft ist ein anerkannter Träger der freien Jugendhilfe und unterstützt Kinder, Jugendliche und Familien mit ihren Angeboten: Kinder- und Jugendhilfe, Schulsozialarbeit, Familienzentrum (Projekte), familienentlastender Dienst und der Eingliederungshilfe.
Die symbolische Übergabe des Schecks fand in der Psteurstraße 16 im Prenzlauer Berg statt. Hier kümmert sich die gGmbH um Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren, sei es mit geistiger oder körperlicher Behinderung. Da das Projekt derzeit die Geschwisterkinder noch nicht beinhaltet und die Ehrenamtlichen hier ebenfalls einen Bedarf der Unterstützung sehen, kommt nun ein neues Projekt names „Geschwisterzeit“ hinzu. Das Spendengeld der Town & Country Stiftung soll für diesen Zweck genutzt werden. Geschwister von Kindern mit Behinderung sollen ein offenes Ohr für Fragen finden und auch einmal Zeit für sich ganz allein haben. Diese Kinder wachsen unter ganz anderen Umständen auf. Die Eltern haben durch das hilfsbedürftigere Kind weniger Zeit, wodurch das Geschwisterchen etwas vernachlässigt wird. An diesem Punkt soll das Projekt „Geschwisterzeit“ anknüpfen und sich mit Kindern, die ein krankes Familienmitglied unter den Geschwistern haben, beschäftigen. Sie sind durch die besonderen Umständen vielfältig beansprucht und müssen im sozialen Umfeld Situationen mit Hänseleien, Mobbing zurechtkommen. Sie nehmen Rücksicht und bringen viel Verständnis für das behinderte Familienmitglied auf. Oft müssen ihre eigenen Bedürfnisse hinten angestellt werden. Für sie wird mit dem neuen Projekt ein Freiraum geschaffen, indem sich die Kinder auf sich selbst konzentrieren können und sich mit Gleichgesinnten über Erfahrungen bzw. Erlebnisse im großen Gemeinschaftsraum der Anlaufstelle austauschen können. Die Räume der Gesellschaft im Prenzlauer Berg laden zum Wohlfühlen im Snoezelenraum, im Bastelraum um der Kreativität freien Lauf zu lassen und zum gemeinsamen Kochen in einer kleinen Küche, ein. Das Augenmerk wird ganz auf sie gerichtet. Sie sollen lernen, dass ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse sehr wichtig sind. Durch das Zusammentreffen von Kindern mit gleichen Sorgen und Ängsten können sie einander stärken. Die Angebote der Einhorn gGmbH für das Projekt rund um die Geschwister der Erkrankten erstrecken sich über Freizeitaktivitäten am Nachmittag, gemeinsame Kurzreisen zwischen vier und fünf Tagen, bis hin zu zwei- bis dreitägigen Workshops. „Geschwisterzeit“ ist in der Regel kostenfrei bzw. zieht bei manchen Aktivitäten einen geringen Eigenkostenanteil hinzu. Die Einhorn gGmbH finanziert das Projekt zu einem Teil von Eigenmitteln der Gesellschaft und zum anderen von Spenden, wie den 500 €uro-Scheck der Town & Country Stiftung.
Text und Fotos: Sorina Macy Ringert